Woche 6: Ende der Weihnachtszeit

 Da mit dem vergangen Sonntag (Fest Taufe des Herrn) die Weihanchtszeit nach dem neuen liturgischen Kalender zu Ende ging, war ich am Montag vor allem damit beschäftigt, das Refektorium vom Weihnachtsschmuck zu "befreien". Außerdem haben sich zu Beginn der Woche auch zwei Mönche aus Tabgha verabschiedet: Pater Jonas ist für seinen Urlaub in die Heimat nach Deutschland gereist und Pater Efrem befindet sich mit einem Mitarbeiter in der St. John's Abbey in Minnesota, ebenfalls ein Benediktinerkloster samt College, welches seit vielen Jahren schon jährlich jeweils zwei Volontäre nach Tabgha sendet und auch ein möglicher Ort für die Kosterzeit ist. Deshalb ist hier eine gute und lange Verbindung der beiden Klöster vorhanden. Dafür sind aber auch wieder zwei andere Mönche nach Tabgha gekommen, sodass wir hier weiterhin zu viert sind. So ist zwar die besondere Weihanchtszeit vorbei und wir sind in den Gebeten des Jahreskreises angekommen, und trotzdem kein gewöhnlicher Alltag. :)

Die "Wintermonate" sind hier typischerweise geprägt von viel Regen, welcher bisher kaum vorhanden war, seit dieser Woche aber etwas häufiger wird, wodurch es sogar recht kalt werden kann. Vor allem wenn man sich an das hier sonst recht warme Klima gewöhnt hat. :) Außerdem verlieren auch hier einige Bäume ihre Blätter, weshalb ich in letzter Zeit auch vor allem damit beschäftigt bin, in unserem Garten im Kloster die Blätter des Feigenbaums wegzuräumen.

Vergangenen Sonntag habe ich mit den zwei amerikanischen Volontären den Nachmittag in Tiberias verbracht, der größten Stadt am See Genesareth und mit dem Bus in etwa 20 Minuten gut zu erreichen. Dass der Sonntag anders als in Europa hier in Israel ein ganz normaler Arbeitstag ist, muss ich mich auf jeden Fall noch etwas gewöhnen, aber dadurch haben wir die Möglichkeit Besorgungen am Sonntag machen zu können, wenn sonst keine Arbeit ansteht. Was ich dabei wieder einmal mehr erfahren durfte, wie aufgeschlossen und freundlich hier viele Menschen sind. Auf der Hinfahrt sind wir gerade in den Bus eingestiegen, da hat uns schon ein junger Mann angesprochen, ob wir aus den USA (einer der Volontäre trug ein T-Shirt eines Football-Teams) kommen und was wir hier machen.

Später an diesem Tag haben wir auch noch die Peterskirche in Tiberias besucht. Diese stammt aus dem Jahr 1100 und wurde damals von den Kreuzrittern erbaut und liegt nur wenige Meter vom See entfernt. Vor der Kirche steht eine Nachbildung der Statue des Hl. Petrus wie diese im Petersdom zu finden ist. Und auch hier haben schon sehr viele Menschen den rechten Fuß berührt, genauso wie in Rom. :) Von der dort lebenden und wirkenden Communität Koinonia. Wir wurden von ihnen sehr herzlich empfangen und direkt zum Kaffee eingeladen, hatten aber leider nur wenig Zeit, da wir zur Vesper wieder zurück nach Tabgha mussten. Wir kommen aber mit Sicherheit ein anderes Mal wieder zu ihnen, und dann mit mehr Zeit.

Die Nachbildung der Petrusstatue
Der See von Tiberias aus
Die Kirche von innen
Die Kirche von der Seeseite aus betrachtet

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